
Zwischen Feuer und Sensibilität: Die Suche nach meiner Balance
Die Suche danach, wer wir wirklich sind und wie wir uns mit Freude selbst sein können, begleitet mich schon lange. Ich sehe darin ein zutiefst menschliches Bedürfnis: die Sehnsucht nach Authentizität. Was macht mich aus? Wer bin ich wirklich? Oder wie David Precht sein Buch nennt: Wer bin ich und wenn ja, wie viele1?

Ohne mich an den genauen Inhalt dieses Buches zu erinnern, resoniert der Titel stark mit mir. Ich habe schon so viele Versionen von mir selbst erlebt, und besonders zwei Seiten in mir schienen oft in einem krassen Gegensatz zu stehen – zwei Pole, die ich immer mehr in Einklang bringen wollte:
Mein Feuer, meine Tatkraft, meine unbändige Energie, Dinge umzusetzen, meine Begeisterung, meine Passion, mein Strahlen – im Ayurveda das «Pitta» (Feuer). Dieses Feuer trieb mich oft zu Höchstleistungen, konnte aber auch zum Drängeln, zu viel Wollen und ins Straucheln kommen führen. Auf der anderen Seite: meine tiefe Sensibilität, die Fähigkeit, jedes Gefühl in seiner vollen Intensität zu spüren – sei es Traurigkeit, Melancholie, Freude oder Liebe. Ich spürte Musik, die Sonne auf meiner Haut und zwischenmenschliche Schwingungen auf einer fast unerträglich tiefen Ebene (wenn ich es zuliess). Diese Sensibilität war mir aus meiner Kindheit vertraut, doch erst in den letzten Jahren schien sie nach einem langen Winterschlaf wieder intensiver hervorzutreten. Und ich begann, sie als Geschenk zu schätzen, weil sie meinem Leben eine neue Tiefe verlieh.
Der WomensHub als Raum für echte Geschichten
Im Februar 2024 nahm ich zum ersten Mal am WomensHub teil – einem Event für Frauen, das bewusst einen Raum für echte Geschichten, Verletzlichkeit und Verbundenheit schafft. Drei Frauen erzählen pro Event ihre Geschichte, und es sind keine glatten Erfolgsgeschichten, sondern ehrliche, tief berührende Einblicke in ihren Weg.
Ich bewunderte die Frauen auf der Bühne, die nicht nur präsent und kraftvoll waren, sondern auch tiefen Zugang zu ihrer Geschichte hatten. Und ich erkannte, wie sehr ich mir das selbst wünschte. So begann ich im Sommer 2024 eine neue Psychotherapie mit dem Ziel, mehr Zugang zu meinen Erinnerungen zu bekommen – ein Wunsch, den mein Therapeut mir leider nicht erfüllen konnte. Doch seine Bescheidenheit war mir sympathisch, und ich entschied mich trotzdem, mit ihm zu arbeiten. Gleichzeitig begann ich eine Zusammenarbeit mit einem neuen Coach.
Dann, an einem Sommerabend 2024, erreichte mich die Nachricht vom plötzlichen Tod meines Vaters in Griechenland. Ich weinte die ganze Nacht, diese unendliche Traurigkeit die über mich einbrach ihn nie mehr als «Pap» wieder zu sehen. Als ich endlich in den Schlaf fand, träumte ich, dass ich selbst sterbe. Mein ganzes Leben zog an mir vorbei, und als ich erwachte, wusste ich für einen Moment nicht, ob ich tot war oder er.
Rückblickend war diese Erfahrung eines der grössten Geschenke seines Todes. Zum ersten Mal fühlte ich wirklich, was es bedeuten könnte, am Ende zu stehen und Rückschau zu halten. Kein mentales Training, kein kognitives Nachdenken darüber – sondern ein tief empfundenes Erleben. Ein weiteres Geschenk: Sein Tod öffnete mir den Zugang zu lange verschlossenen Erinnerungen aus meiner Kindheit und Jugend. Erinnerungen, die ich nun in die Therapie einbringen und durch Coaching in konkrete Handlungen und meine Vision von Positive Coaching integrieren konnte.

Mein Talk: Die Krönung eines langen Prozesses
Als sich die Gelegenheit ergab, meine Geschichte beim WomensHub zu teilen, fühlte es sich an wie die schöne Fügung und Zusammenführung all dessen, was ich in den letzten Jahren über mich gelernt hatte. Die Vorbereitung auf diesen Talk bewegte mich dazu, tiefere, offene Gespräche mit Menschen zu führen, die mich geprägt hatten – mit meiner Mutter, meinem Götti, meinen Geschwistern, meinem Mann Matt. Ich sprach über Erinnerungen, die mich bewegten, über Gefühle von Unverstandensein, aber auch über meine Wertschätzung für das, was war. Ohne Schuldzuweisung, sondern mit der Haltung: Jede:r hat ihr / sein Bestes gegeben. Diese Gespräche waren so heilsam und liessen mich ein tiefes Gefühl von Dankbarkeit, tiefer Verbindung und Lebendigkeit spüren.
Am 1. Februar 2025 stand ich dann auf der WomensHub-Bühne. Und wie es mir die wunderbaren Veranstalterinnen, Arjanna und Nele, gesagt hatten, war es nicht der Höhepunkt, sondern vielmehr das Sahnehäubchen eines langen, inneren Prozesses. Own your story war nicht mehr nur ein Kalenderspruch, sondern lebendig und spürbar. Und klar, der Prozess geht immer weiter…
Ein besonderer Moment: Familie und Mantra
Mein Feuer, mein Pitta, durfte natürlich nicht zu kurz kommen. Also habe ich meine Schwester und meine 16-jährige Nichte dazu motiviert teilzunehmen beim Event, das machte für mich die ganze Erfahrung noch anspruchsvoller und intensiver, jetzt würde ich das also nicht nur mit einer tollen Frauen Community teilen sondern auch mit meiner Familie im Publikum. Huch, natürlich habe ich das zwei drei Mal wirklich bereut in der Vorbereitung, nur um dann am Event sehr dankbar zu sein dafür.
Und um die Balance zu bekommen, wollte ich auch etwas aktivieren was mich immer zutiefst berührte und meine Sensibilität so richtig «anspringen» liess: Musik und Singen. Anfang Januar nahm ich drei Gesangsstunden und sang beim WomensHub das Mantra «In Your Bones» von Olivia Fern. Die Teilnehmerinnen stimmten ein, und ein wunderschönes Gefühl von Ganzheit entstand – ein Moment tiefer Verbindung, der mich und andere bewegte.
In 15 Minuten reiste ich von meiner ersten Kindheitserinnerung auf dem Trottinett im Emmental über meine rebellische Pubertät bis hin zur Erfahrung, Mutter zu werden und die Liebe in ihrer puren Form zu spüren. Ich sprach über die Gründung von Positive Coaching und meine Vision für die Zukunft. Dazwischen: Musik, Pausen, Stille.

Mein Learning und Vision
Es ist heilsam, einen Raum zu finden, in dem wir einfach wir selbst sein dürfen – zunächst im Kleinen, dann immer mehr. Indem wir uns verletzlich zeigen, lernen wir, alle unsere Anteile anzunehmen und innere Balance sowie Harmonie zu finden. Diesen Raum halte ich für meine Kundinnen im Coaching, und ich bin zutiefst dankbar, diese wertvolle Arbeit tun zu dürfen.
Dieser Talk war für mich ein Prozess des Annehmens, Verarbeitens und Integrierens meiner eigenen Geschichte – und zugleich eine kraftvolle Verbindung zu meiner grösseren Vision: Positive Impact und Positive Coaching. Ich möchte ganz viele Frauen ermutigen, den positiven Einfluss, von dem sie träumen, in die Realität umzusetzen, ihre innere Stärke zu entfalten und hinderliche Muster sowie innere Saboteure zu minimieren. Für eine bessere, femininere und menschlichere Welt.
50 Love Letter 💛
Am Ende jedes Talks beim Women’s Hub gibt es die Möglichkeit, mit der Speakerin in den Austausch zu gehen. Die Zuhörerinnen teilen ihre Eindrücke, Fragen und Intuitionen – ein wertvoller Moment der Verbindung. Anschliessend schreiben sie einen Love Letter für die Speakerin – ein berührendes Geschenk, das die Erfahrung vertieft und nachhaltig nachwirken lässt. Diese Briefe sind nicht nur eine wunderbare Wertschätzung, sondern auch eine kraftvolle Motivation, die eigene grosse Vision weiterzuverfolgen. Ich habe meine 50 Love Letters mit viel Dankbarkeit gelesen und tief in mein Herz geschlossen.
«POWERFUL – INSPIRING – PRESENT – AUTHENTIC – ENERGETIC –
CALM – BEAUTIFUL VOICE – EMOTIONAL»Die am häufigsten genannten Worte in den
Love Letters an mich

Wann hast du dich zuletzt ganz authentisch, verletzlich und offen gezeigt? Wo wünschst du dir, mit weniger Maske, echter zu sein? Was hält dich zurück?
Love 💛, Pia
Bist du neugierg geworden und willst mehr wissen? Wenn du DEINE Balance explorieren möchtest, kannst du hier ein unverbindliches 30-minütiges Klarheitsgespräch mit mir buchen. Hier geht’s zur Community und zu den Events von WomensHub und da geht’s direkt zu den Tickets für die nächste WomensHub Edition am 28. Juni 2025 im Ginetta Office in Zürich. Vielen herzlichen Dank an die wunderbaren Fotografinnen, all photo credits goes to: An die wunderbare Irene Haaima und the one and only Erna Drion. Danke für eure Arbeit!






- Wer bin ich – und wenn ja wie viele? Eine philosophische Reise. Richard David Precht, Goldmann Verlag, 2007, ↩︎